Frequency Separation
Ein Blick hinter die Kulissen: So funktioniert Frequency Separation
heute möchte ich mit dir über ein Thema sprechen, das uns Fotografinnen und Bildbearbeiterinnen immer wieder beschäftigt: Frequency Separation. Wenn du dich mit Bildbearbeitung beschäftigst, hast du sicher schon von dieser Technik gehört. Vielleicht bist du aber auch noch unsicher, was genau dahinter steckt und wie du sie richtig einsetzen kannst. Ich möchte dir in diesem Artikel die Grundlagen von Frequency Separation erklären und dir zeigen, wie du damit deine Bilder auf eine neue Ebene bringen kannst. Zunächst einmal: Was ist Frequency Separation überhaupt? Kurz gesagt, geht es darum, die Bildinformationen in verschiedene Frequenzbereiche zu trennen. Das klingt erstmal technisch und kompliziert, aber es ist eigentlich ganz einfach. Jedes Bild besteht aus verschiedenen Elementen, wie zum Beispiel Farben, Texturen und Kontrasten. Diese Elemente haben unterschiedliche Frequenzen, also unterschiedliche Wiederholungsmuster. Frequency Separation hilft uns dabei, diese Elemente voneinander zu isolieren und separat zu bearbeiten.
Warum ist das nützlich? Nun, stell dir vor, du hast ein Porträt mit ungleichmäßiger Hautstruktur. Wenn du jetzt einfach mit dem Reparatur-Pinsel drübergehst, um die Haut zu glätten, verlierst du auch Details und Strukturen, die eigentlich erhalten bleiben sollten. Mit Frequency Separation kannst du die Hautstruktur von den Farbinformationen trennen und nur die Textur bearbeiten, ohne die Farben zu beeinträchtigen. Auf diese Weise kannst du das Bild verbessern, ohne es zu verfälschen.
Aber wie funktioniert das jetzt genau? Frequency Separation wird in der Regel in zwei Schritten durchgeführt. Im ersten Schritt wird die Bildinformation in unterschiedliche Frequenzen aufgeteilt. Hierfür gibt es verschiedene Methoden, die aber alle darauf basieren, dass das Bild in einen hoch- und einen niederfrequenten Bereich unterteilt wird. Im hochfrequenten Bereich sind die Details und Texturen des Bildes enthalten, im niederfrequenten Bereich die Farbinformationen und Kontraste.
"Bessere Bilder in kürzerer Zeit - dank Frequency Separation."
Die einfachste Methode ist die Verwendung des “Apply Image”-Befehls in Photoshop. Hierbei wird das Bild zweimal kopiert und jeweils auf eine andere Weise bearbeitet. Auf der unteren Ebene wird das Bild unscharf gemacht und auf der oberen Ebene wird der Schwellenwert erhöht, um nur die Texturen und Details sichtbar zu machen. Dann wird die oberste Ebene auf den Modus “Linear Light” gestellt und die Deckkraft reduziert, um die beiden Ebenen miteinander zu verschmelzen. So entsteht ein neues Bild, das die Textur von der Farbe getrennt enthält. Im zweiten Schritt wird das bearbeitete Bild wieder zusammengeführt. Hierbei werden die Farben aus dem niederfrequenten Bereich auf das hochfrequente Bild übertragen. Dazu wird die Textur-Ebene deaktiviert und die Farb-Ebene auf den Modus “Color” gestellt. Dann wird die Textur-Ebene wieder aktiviert und die beiden Ebenen miteinander verrechnet. Nun kann man die Textur-Ebene nach Belieben bearbeiten, ohne dass die Farben beeinträchtigt werden.
Das klingt vielleicht etwas kompliziert, aber mit ein bisschen Übung und Erfahrung wird es schnell zur Routine. Der Vorteil von Frequency Separation ist, dass man sehr präzise und selektiv arbeiten kann. Man kann zum Beispiel nur bestimmte Bereiche des Bildes bearbeiten, ohne den Rest zu beeinflussen. Außerdem kann man damit auch komplexe Retuschen durchführen, wie zum Beispiel das Entfernen von störenden Objekten im Hintergrund oder das Glätten von Falten in Kleidung.
"Die Lösung für schwierige Retuschen - Frequency Separation."
"Professionelle Ergebnisse - dank Frequency Separation."
- Öffne dein Bild in Photoshop und dupliziere es zweimal, indem du die Hintergrundebene ziehst und auf die Ebene “Neue Ebene erstellen” klickst. Nenne die unterste Ebene “Farbe” und die obere Ebene “Textur”.
- Wähle die “Textur”-Ebene aus und klicke auf “Filter” -> “Weichzeichnungsfilter” -> “Gaußscher Weichzeichner”. Stelle den Radius so ein, dass die Textur des Bildes glatt und weich erscheint, aber nicht komplett verschwindet. Klicke dann auf “OK”.
- Gehe zurück zur “Textur”-Ebene und wähle “Ebene” -> “Ebene duplizieren”. Ändere den Modus der Kopie auf “Lineares Licht” und reduziere die Deckkraft auf etwa 50%.
- Gehe zur “Farbe”-Ebene und wähle “Bild” -> “Anpassungen” -> “Schwellenwert”. Ziehe den Regler so, dass die Farben des Bildes möglichst scharf abgegrenzt werden. Klicke dann auf “OK”.
- Kehre zur “Textur”-Ebene zurück und wähle den “Stempel”- oder “Healing Brush”-Werkzeug aus. Verwende diese Werkzeuge, um unerwünschte Texturen oder Flecken zu entfernen.
- Gehe zur “Farbe”-Ebene und ändere den Modus auf “Farbe”. Gehe zurück zur “Textur”-Ebene und aktiviere sie. Wähle nun beide Ebenen aus und verknüpfe sie durch Drücken von “STRG” + “ALT” + “G”.
- Wähle das “Bild”-Werkzeug aus und passe die Helligkeit und den Kontrast an, falls nötig.
Das ist alles! Jetzt hast du dein Bild mit Hilfe von Frequency Separation bearbeitet. Beachte jedoch, dass es je nach Bild und Anwendungsbereich weitere Schritte geben kann, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es erfordert auch etwas Übung, um die Balance zwischen den Frequenzbereichen zu finden und ein natürliches Aussehen des Bildes zu erhalten. Aber mit etwas Geduld und Übung kann Frequency Separation ein nützliches Werkzeug für die Bildbearbeitung sein.
Frequency Separation eine Technik, die jede Fotografin und Bildbearbeiterin in ihrem Repertoire haben sollte. Es erlaubt uns, präzise und selektiv zu arbeiten und unsere Bilder auf ein höheres Niveau zu bringen. Natürlich sollte man darauf achten, nicht zu übertreiben und immer das natürliche Aussehen des Bildes im Auge zu behalten. Aber wenn man die richtige Balance findet, kann Frequency Separation eine wertvolle Hilfe bei der Bildbearbeitung sein. Probiere es doch einfach mal aus und lass dich von den Ergebnissen überzeugen!
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel einige nützliche Informationen zum Thema Frequency Separation vermitteln. Wenn du weitere Fragen hast oder deine Erfahrungen teilen möchtest, schreib mir gerne in den Kommentaren. Ich freue mich darauf, von dir zu hören!